Johanna Dombois: Rettungswesen

„… aber ein paar Tage später fuhren alle gemeinsam ans Meer. Dort spülten sie die weiße Wäsche des Täuflings … Die Leibchen, jetzt salzig und deshalb noch lange feucht, zogen sie dem Kind wieder über. Das Meer wurde zur zweiten Haut derer, die es zuvor überquert hatten, um ihre erste zu retten.“ In den Texten der Kölner Schriftstellerin Johanna Dombois geht es um Textilien, um Flüchtende, das Mittelmeer, Griechenland und Deutschland. Lesbos, Piräus, Athen und die documenta sind ihre Stationen, der ehemalige Berliner Flughafen Tempelhof und der Köln-Bonner Flughafen. Orten, an denen Wege sich kreuzen, an denen Menschen sich begegnen, spürt sie nach. Ihre Textstücke vernäht sie zu einem textilen Kleid, in das man als Leser*in hineinschlüpfen kann.

Johanna Dombois: Rettungswesen. Prosa, 74 Seiten, Preis: 12,- € (paradosis, Bd. 12) – ab sofort lieferbar

Cover Dombois

Johanna Dombois (*1967, Berlin), lebt und arbeitet als Autorin in Köln, wechselweise in Griechenland; Dozentin für Künstlerisch-Wissenschaftliches Schreiben an der RSH Düsseldorf. Studium der Literatur-, Theaterwissenschaften und Kostümkunde in Berlin, Cambridge, Wien und Uppsala, Promotion über Richard Wagner, als Dramaturgin international an Opernhäusern und Medienkunstbühnen tätig. 2012 erschien bei Klett-Cotta Richard Wagner und seine Medien (zs. mit R. Klein), Nominierung zum
Buch des Jahres. Seither Fokus auf literarische Reportagen, erzählte und performative Essays, Biografiktion sowie Kurzepik.

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