Danae Sioziou: Nützliche Kinderspiele

Einer unbegreiflichen und verwirrenden Erwachsenenwelt stellt die griechische Dichterin Danae Sioziou ihre eigene Spielewelt gegenüber. Dabei zeigt sie das Spiel als den ewigen Versuch, Ordnung im Chaos zu schaffen, als Mittel der Selbsterkenntnis und damit als nützliche Kulturpraxis. In den Welten, die sie arrangiert, ziehen Spielsachen, Tiere, Pflanzen, Haushaltsgegenstände, Eltern, Großeltern, Gouvernanten und Lehrer, Märchenfiguren und übernatürliche Wesen umher – und werfen Fragen nach der Widersprüchlichkeit des Lebens auf. Es ist eine Traum- und Albtraumwelt zugleich, voller Vorstellungskraft und Wunder, voller Bedrohungen und Hindernisse, in denen Wunden, Ängste und Verdrängungen als Sensoren der Suche und Orientierung fungieren.

Danae Sioziou ist Gast beim Europäischen Literaturfestival Köln-Kalk am 6.-8. September 2019.

Danae Sioziou: Nützliche Kinderspiele. Gedichte aus dem Griechischen von Elena Pallantza und der Gruppe LEXIS, 62 Seiten, Preis: 10,- € – ab sofort lieferbar

Cover Sioziou

Danae Sioziou, 1987 geboren, aufgewachsen in Karlsruhe und in Karditsa (Thessalien / Griechenland), lebt in Athen. Sie studierte Anglistik, Europäische Geschichte und Kulturmanagement in Athen und Berlin. Für ihren ersten Gedichtband Nützliche Kinderspiele (erschienen im Verlag Antipodes) erhielt sie den Staatspreis für Junge Autor*innen und den Jannis-Varveris-Preis der Hellenic Authors Society. 

Elena Pallantza, 1969 in Athen geboren, unterrichtet Neugriechische Sprache und Literatur an der Universität Bonn. Mit der Gruppe LEXIS (Andreas Gamst, Anne Gaßeling, Rainer Maria Gassen, Milena Hienz de Albentiis, Christiane Horstkötter-Brüssow, Klaus Kramp, Alkinoi Obernesser) übersetzt sie neugriechische Literatur ins Deutsche.

Adrian Kasnitz: Kalendarium #4

Ein weiterer Monat folgt im Kalendarium-Projekt und legt sich wie ein Jahresring um die Zeit. Einerseits ergänzt Monat um Monat das komplette Jahr. Andererseits wächst Schicht um Schicht über das Referenzjahr.  Kalendarium #4 von Adrian Kasnitz beeinhaltet 30 April-Gedichte und vier Polaroid-Collagen des Autors. Das Lektorat besorgte diesmal Kathrin Bach. Das Umschlagkonzept stammt wie immer vom Kölner Graphikbüro Kikkerbillen.

04.04. [Schwarzarbeit]

Für diese Furche bitte den Finger benutzen
einen Faden spannen, den Finger ins Schwarz senken

einen Faden von Zeile zu Zeile spannen
einen Finger in jeden Vers stecken, jede Wunde

den Fluchtpunkt in der Wunde suchen, im Wort
aus jedem Vers, jeder Wunde, jedem Wort wächst ein Feld

dieses Feld bitte mit der Zunge berühren

Adrian Kasnitz: Kalendarium #4. Gedichte, 44 Seiten, Preis: 10,- € – ist ab sofort lieferbar

Cover Kalendarium_4

Adrian Kasnitz, 1974 an der Ostsee geboren, aufgewachsen in den westfälischen Bergen, lebt in Köln. Von ihm erschienen zuletzt die Gedichtbände Kalendarium #1 bis #3 (parasitenpresse 2015f.), und Glückliche Niederlagen (Sprungturm 2016) sowie der Roman Bessermann (Launenweber 2017).