Klettergarten / Klimparadijs

„Der ganze Band ist eine Art mehrdimensionaler semantischer, morphologischer und bildhafter Klettergarten“, schreibt Christoph Wenzel über eins: zum andern von Karin Fellner in der zweisprachigen und dreiländrigen Literaturzeitschrift Trimaran (2/2020). Das gute daran ist, dass es die Besprechung und das Gedicht Komische Symmetrie / Maffe symmetrie auch auf Niederländisch (in der Übersetzung von Ton Naaijkens) gibt. „De hele bundel is een soort meerdimensionaal, semantisch, morfologisch en plastisch klimparadijs“, lautet die Stelle übersetzt.

In der gleichen Ausgabe empfiehlt Stefan Wieczorek den niederländischen Dichter Menno Wigman. Nachzulesen ist dort auch sein Gedicht Jeunesse dorée aus dem Band Im Sommer stinken alle Städte, den Gregor Seferens ins Deutsche übertragen hat.

Ein Abend für Menno Wigman

Am 9. März laden wir zu einem Abend für den kürzlich verstorbenen niederländischen Dichter Menno Wigman nach Bonn in die Buchhandlung Böttger ein. Seine Übersetzer Gregor Seferens und Stefan Wieczorek sowie Dichterkollegen und Leser*innen erzählen von Begegnungen mit ihm und lesen ihre Lieblingsgedichte. Beginn: 20 Uhr. Eintritt ist frei.

Die Buchhandlung Böttger (Thomas-Mann-Str. 41) hat ihr Schaufenster bereits für den Abend dekoriert.

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Zwischen Bibel und Punk

„Menno Wigman vermischt Zeitkritisches mit Eruptivem, ja Explosivem und bringt scheinbar Unvereinbares zusammen: ein Bibelzitat und der Fuck-Ausspruch des Sex-Pistols-Sängers Johnny Rotten, die eigene Hölle und die gemeinschaftliche Warteschlange im Supermarkt. Durch diese Montagetechnik erzeugt der Lyriker Wigman starke Bilder, ohne sich allzu vieler Metaphern bedienen zu müssen“, schreibt Karin Unkrig über die Gedichte aus Im Sommer stinken alle Städte für das schweizerische Magazin Kultur-Tipp.

Wigman Coveransicht

Ihre Wucht

„Dazu passt, dass Wigmans Gedichte ungeheuer viel inneren Rhythmus aufweisen, der aber nicht in ein durchgängiges Versmaß gepresst wird, sondern sich frei fließend entfalten kann. Die Sprachrhythmik, von der man annehmen darf, dass der erfahrene Übersetzer Gregor Seferens sie für das Deutsche so weit wie möglich adaptiert hat, trägt jedoch sehr stark zur Wirkungsweise der Gedichte bei. Es ist gut vorstellbar, dass sie ihre Wucht vor allem in rezitierter Form entfalten“, schreibt Marcus Neuert auf Fixpoetry über Im Sommer stinken alle Städte von Menno Wigman.

Wigman Coveransicht

Unverwechselbar

Ein ausführlicher Essay von Stefan Wieczorek über neue Poesie aus Flandern und den Niederlanden ist auf der Seite von artefakt-berlin zu finden. Neben vielen Hinweisen auf Dichter/innen und ihre aktuellen Übersetzungen ins Deutsche fehlt auch der Hinweis auf Menno Wigmans Buch nicht. „Der Band Im Sommer stinken alle Städte erlaubt endlich auch einen Einblick in das unverwechselbare und hochgepriesene Werk von Menno Wigman“, schreibt Wieczorek, der gemeinsam mit Christoph Wenzel die Anthologie Polderpoesie. Junge Lyrik auf Flandern und den Niederlanden bei den Kollegen von [sic] – Literaturverlag herausgibt.

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