„es wird sich nichts einrenken / es wird nichts gut gehen“ schreiben Ilse Kilic und Fritz Widhalm. Die Gedichte in dem Lyrikheft ich rede schon wieder kreisen um das Älterwerden, um die ablaufende Zeit. Dennoch ist der Wunsch da nach dem „mehr! mehr!“ Selbst wenn alles in der Schwebe ist, zwischen „nein / ja / ich weiß nicht“, zwischen dem gesagten Ja und dem gemeinten Ja. Es sind die Widersprüche, die die Existenz befeuern: „so lebe ich / aufbrausend friedlich“ heißt es an einer anderen Stelle. Neben die Reflexion über das Sein tritt das Nachdenken über das Schreiben: „ich rede schon wieder / umgarne / mit schief laufenden fäden / die alltägliche ferse.“ Hier ist das Schreiben Rüstzeug und verwundbarster Punkt zugleich. Das Schreiben ist Anreden gegen das Verstummen. Das Schreiben ist ansteckend, denn es wandert beim gemeinsamen Dichten von Ilse Kilic zu Fritz Widhalm und zurück.
Ilse Kilic, geb. 1958 in Wien. Bewohnt gemeinsam mit Fritz Widhalm das Fröhliche Wohnzimmer (www.dfw.at). Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: Das sich selbst lesende Buch (Ritter Verlag 2016) und Wie der Kummer in die Welt kam (ebenda 2013).
Fritz Widhalm, geb. in Gaisberg, Niederösterreich, seit 1976 in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: Heute. Ein letztes Buch (Klever Verlag 2016) und :Huch. Der Comix (das fröhliche wohnzimmer 2014).
Viele Texte entstehen gemeinsam, so z.B. der mittlerweile neun Bände umfassende autobiographische Verwicklungsroman, der seit 1999 in der edition ch erscheint. Außerdem betreiben Ilse Kilic und Fritz Widhalm Wohnzimmergalerie und Glücksschweinmuseum in Wien.
Ilse Kilic / Fritz Widhalm: ich rede schon wieder. Gedichte, 14 Seiten, Preis: 7,- € (Lyrikreihe Bd. 035) – ist ab sofort lieferbar!