Zum Gedichtband nach dem nachkrieg von Gerald Fiebig veröffentlichen wir heute einen Bonustext, der nicht im Band enthalten ist.
kein schlaf bis kriegshaber (nach motörhead)
we are the road crew, auf signalwegen unterwegs
durch die besatzungszeitzonen, zwischen 45 & 95,
zwischen 230 & 110 volt: another europe map to learn.
wir arbeiten da, wo sich aux & esel gut’ nacht sagen.
wo sich hase & igel & raupe & raupe
& der schweigefuchs mit den devil horns
die klinkenkabel in die hand geben. we are the road crew.
wir arbeiten an der basis, & umverteilung kommt
an uns nicht vorbei. schon gar nicht, wenn’s um
elektroverteilung geht. i sing the body electric,
& ohne elektrizität singt hier niemand. du brauchst
mehr monitor? „shure, man.“ (das können wir auf türkisch,
vietnamesisch, auf russisch & butoh. another word i learned to say.)
wir entscheiden, wem wir seine (oder ihre) stimme geben,
denn der fader ist mächtiger als das schwert.
wir sind die herren über licht & schatten,
über die ballettteppichschicht auf den bodenlatten,
über riser & trusses, über nacht & nebelmaschinen.
we are the road crew.
wir halten hier mit leiter & gehörschutz,
mit hammer & sichel, äh, akkuschrauber,
mit geduld & spucke & kleber den laden zusammen:
another tube of superglue. another turn. another screw.
wir nehmen’s immer ganz genau. wir kennen unsre VstättV.
we are the road crew.
& wenn ihr weg seid, sind wir die letzten, die bleiben.
wir messen die stille nach dem ende des lärms.
another gig, my ears bleed. alle fader
sind unten, doch die feder
ist mächtiger als die schwerkraft & macht,
dass die blauen stühle im leeren theater
langsam nacheinander nach oben klappen.
& das macht ein geräusch, das ihr nie hören werdet.
das kennen nur wir. we are the road crew.
ihr seid die gaffer, aber wir ha’m das gaffa.
& wenn’s mit gaffa nicht mehr hält, dann spax ma’s.
we are the road crew aus dem abraxas.
für Andi, Bert, Georg, Peter & Wolfi
