„Warum möchte die Maus wohl ein Elefant werden? Ist es die Größe? Das Gewicht? Will sie gewichtig werden? Ein Vorbild? Ein Beweis, dass das Unmögliche möglich ist? Glaubt sie wirklich, dass alle anderen Lebewesen das auch wollen? Ein Trinity Krawattenknoten sitzt locker und gilt als elegant. Kann er den Träger oder die Trägerin schützen, wenn es sich um eine Maus handelt?
Das Gedicht lässt viel offen. Wir erfahren nichts von der Verwandlung selbst, aber einiges vom Wunsch. Und die Maus tanzt im Gedicht. Ob die Verwandlung eine Mausefalle ist, sein wird, sein könnte, wissen wir nicht. Aber: Es wird regnen. Der Elefant, so es ihn geben wird, wird im Regen stehen“, schreibt Ilse Kilic über ein Gedicht von Di Lu Galay aus dem Band Ein Oktopus, aber so viele Handschuhe und stellt ihm das Gedicht Schicksal aus dem Band Sid Wischi Waschi von Veronique Homann an die Seite. „Jetzt kann ich mir als Leserin natürlich einige Fragen stellen zur Serendipität und ob sie nicht einfach nur eine Variante des Schicksals darstellt. Das Wort Serendipität ist nur annäherungsmäßig übersetzbar, ich beschreibe es jetzt als den glücklichen Zufall, der quasi die positive Seite des Schicksal sein will, aber das erfasst das Prinzip eben nicht ganz. Serendipität bedeutet nämlich auch, dem Zufall durch Forschen auf die Sprünge geholfen zu haben, aufdass er sich als glücklich erweise. Zum Beispiel, um auf die Maus zurückzukommen, indem sie den goldenen Schlüssel sucht und dabei die ersehnte Kunst erlernt, sich in einen Elefanten zu verwandeln. Kann sein. Suchen ist Bedingung. Versuchen vielleicht auch.“ Den ganzen Beitrag und noch viele mehr findet man in der Reihe Gedichte sind absonderlich und süß auf der Seite des Fröhlichen Wohnzimmers.

