Im Literaturmagazin Bremen schreibt Artur Becker über seine Übersetzung der Gedichte des Dichters Di Lu Galay aus Myanmar, die er aus dem Englischen ins Deutsche überträgt, ohne das birmanische Original verstehen zu können. „Eine Übersetzung aus einer Übersetzung ist immer eine heikle Sache, da man vieles intuitiv erahnen muss – man darf vor allem keine Angst haben, Fehler zu machen. Aber man muss eine poetische Vorstellung von der Dichtung haben, deren Sprache und Schrift einem zudem komplett fremd sind.“ Der Band Ein Oktopus, aber so viele Handschuhe ist gerade im Druck, erscheint Anfang Juni in Zusammenarbeit mit der Sylt Foundation in Johannesburg und kann nun vorbestellt werden.
„Dis Gedichte kreisen oft um Gewalt und Angst vor dieser, und seit dem Militärputsch im Februar 2021 in Myanmar verstehe ich besser, warum die Gewalt in Dis Lyrik ein immer wiederkehrendes Motiv ist, wie zum Beispiel in dem kurzen Gedicht Rennen, verstecken, schießen und töten – er wuchs ja in einer Militärdiktatur auf. Während der Arbeit an der Übersetzung beschränkte sich unser Kontakt auf kurze, sporadische Nachrichten auf WhatsApp, da Di selten und nur für kurze Dauer das Internet nutzen konnte“. Der ganze Text findet sich hier.
